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Schutzmassnahmen für Frösche

In Ferden, im Orte genannt «Goltschried», wurde eigens für die Frösche eine provisorische 30er-Zone eingerichtet.
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In Ferden, im Orte genannt «Goltschried», wurde eigens für die Frösche eine provisorische 30er-Zone eingerichtet.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Weil viele Frösche in «Goltschried» zum Laichen die Strasse überqueren müssen, hat man in Ferden Schutzmassnahmen für die Tiere ergriffen.

Wer zurzeit ins Lötschental oder von Ferden Richtung Goppenstein fährt, wird im Orte genannt «Goltschried» ein wenig stutzig. Der Grund: Eine provisorisch angebrachte 30er-Tafel macht die Automobilisten darauf aufmerksam, in diesem Abschnitt das Tempo zu drosseln und auf Frösche, die die Strasse queren, Acht zu geben.

Freiwillige Helfer

«Seitdem die Wurzelraumkläranlage der Gemeinde in diesem Abschnitt steht, zieht es die Frösche zum Ablaichen in dieses Gebiet», sagt Tanja Kreuzer, Biologin der Dienststelle für Wald und Landschaft. Dadurch würden rund 4000 Grasfrösche, die den Winter über im Unterholz verbringen, die Strasse queren. Weil sehr viele Tiere dadurch in der Vergangenheit totgefahren wurden, hat die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz (Karch) in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Wald und Landschaft jetzt die Initiative ergriffen und vor einem Jahr verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Tiere vor dem Tod auf der Strasse zu schützen. «Zusammen mit dem Zivilschutz haben wir sogenannte Schutzzäune erstellt, die die Tiere daran hindern, auf die Strasse zu gelangen», erklärt Kreuzer. Stattdessen plumpsen die Frösche in verschiedene Eimer, die auf Zaunhöhe eingegraben sind. «Freiwillige Helferinnen und Helfer tragen diese dann über die Strasse und lassen die Frösche im Laichgebiet wieder in die Freiheit», so Kreuzer.

Durchlass für Grasfrösche

Da die Tiere vor allem nachtaktiv sind, werden die Tiere jeweils am Morgen und späteren Abend eingesammelt. «Die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer wissen wir zu schätzen», sagt Tanja Kreuzer. Dennoch sollen in den nächsten Jahren bauliche Massnahmen helfen, die Tiere noch besser zu schützen. «Sobald auf diesem Abschnitt die nächsten Unterhaltsarbeiten anstehen, sollte geprüft werden, ob ein Durchlass erstellt werden kann, um den Tieren künftig das selbstständige Überqueren der Strasse zu ermöglichen», sagt Kreuzer. Permanente Amphibiendurchlässe finden sich auch an der Simplonstrasse in Ried-Brig. «Mit fixen Amphibienleitzäunen leitet man die Tiere gezielt auf die Durchlässe, damit sie die heiklen Stellen gefahrlos unterqueren können.»

Walter Bellwald

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