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Goms plant ein Millionenprojekt

Hier in Reckingen-Gluringen ist eine Möglichkeit für das Gesundheitszentrum Goms.
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Hier in Reckingen-Gluringen ist eine Möglichkeit für das Gesundheitszentrum Goms.
Foto: RZ

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Damit das Tal nicht noch mehr Bewohner verliert, will die Politik reagieren. Ein Gesundheitszentrum soll dabei helfen. Möglicher Standort: Reckingen-Gluringen.

«Wir verlieren nicht nur junge Einwohner. Es sind mittlerweile auch schon ältere Menschen, welche das Goms verlassen und Richtung Talgrund ziehen», klagt Norbert Carlen, der Gemeindepräsident von Reckingen-Gluringen. Dabei stelle er fest, dass sich ältere Bewohner unter anderem Sorgen um die zukünftige medizinische Versorgung machen würden. Laut Carlen sind im Goms zurzeit wohl genügend Hausärzte vorhanden. «Und was ist danach?», fragt er.

Mögliche Lösung vorhanden

«Damit das Goms auch in Zukunft zusammenhält und funktioniert, ist es zwingend notwendig, dass die Politik für die Bevölkerung entsprechende Rahmenbedingungen schafft», ist Carlen überzeugt. Gestützt auf die im Goms in den letzten Jahren erarbeitete Strategie, arbeitet eine Projektgruppe der Gommer Gemeinden zwischen Niederwald und Obergoms seit 2013 an der Idee eines regionalen Gesundheitszentrums. Als möglicher Standort kommt das Hotel Blinnenhorn in Reckingen-Gluringen in Frage. Der Standort sei aufgrund der zentralen Lage in der Region ideal und würde sich damit gut eignen. «Mit den jetzigen Eigentümern hatten wir bereits Kontakt», so Carlen.

Keine Konkurrenz zu Altersheim

Geplant ist, darin eine Gemeinschafts­praxis für Hausärzte zu installieren. Dabei ist denkbar, dass dann der diensthabende Arzt eine Art «Triage» der Patienten vornehmen könnte. Dafür sollen bestehende Hotelzimmer in die Planung miteinbezogen werden. Demnach sollen eine bestimmte Anzahl Betten zur Verfügung gestellt werden. Diese sind vorallem für ältere Menschen gedacht, welche nach einer Operation im Spital ins Goms zurückkehren und noch Pflege benötigen, bevor sie dann defintiv nach Hause gehen können. «Wir wollen die Altersheime damit auf gar keinen Fall konkurrenzieren», betont Carlen. Dieser Aspekt sei bei der Planung ganz wichtig. Weiter soll ein Mahlzeitenservice angeboten werden. Dies, wie Carlen sagt, insbesondere für die ältere Bevölkerung. Vorstellbar sind auch die Integration der Spitex sowie ein Notfallzimmer für akute Fälle. Weitere «Ausbaumöglichkeiten» werden ebenfalls geprüft.

Millionenprojekt

«Wir gehen von einer siebenstelligen Summe aus», schätzt Carlen. Auf die Frage, wie das finanziell gestemmt werden soll, meint er: «Wir sind uns der finanziellen Tragweite des Projekts absolut bewusst. Die Gemeinden versuchen ihren gesetzlichen Verpflichtungen vorausschauend nachzukommen. Der entsprechende Businessplan steht. Nun geht es darum, die Finanzierung sicherzustellen.» Dabei denkt Carlen an verschiedene Möglichkeiten: Zum einen an die beteiligten Gemeinden, dann an eine mögliche Investitionshilfe seitens des Kantons und die Gründung einer Trägerschaft. «Dabei ist eine Stiftung, Genossenschaft oder aber ein Verein denkbar», so der Gemeindepräsident. In Frage kämen allenfalls auch noch weitere bekannte Organisationen. Entschieden sei aber noch nichts. Momentan sei das Dossier bei den diversen Stellen zwecks Prüfung. Das Gesundheitszentrum im Herzen des Goms solle ein Treffpunkt für Jung und Alt sowie Einheimische und Gäste werden. «Ein Projekt für die Zukunft des Goms,» sagt Carlen abschliessend.

Peter Abgottspon

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