Martinach | Opfer zu Tode geprügelt
Drei junge Männer wegen Totschlags verurteilt
Das Gericht von Martinach hat sich mit dem Schicksal von vier jungen Männern befasst, die im Jahr 2013 in St. Maurice einen Mann ermordet hatten. Drei der vier Angeklagten wurden nun wegen Totschlags zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Das Gericht in Martinach hat drei von vier jungen Männern verurteilt, weil diese am Sonntag, 27. Januar 2013 einen spanischen DJ am Rhoneufer bei St. Maurice zu Tode geprügelt hatten.
Ein Kosovare, dessen Bruder bereits für zehn Jahre einsitzt, hat die schwerste Strafe kassiert: acht Jahre Gefängnis. Nicht wegen Mordes, wie vom Staatsanwalt gefordert, sondern wegen Raubs und Totschlags durch bewusst in Kauf genommenen potentiell tödlichen Raufhandel, berichtet «20minutes.ch».
Einer seiner drei Komplizen entging diesem Urteil. Das Gericht befand, dass der Portugiese nicht am Verbrechen teilgenommen habe. Er wurde entsprechend bedingt zu 90 Tagessätzen Busse verurteilt sowie zu einer Busse wegen Hehlerei und Drogenhandels. Ein zweiter Portugiese dagegen wurde ebenfalls wegen Totschlags zu fünf Jahren Gefängnis sowie zu einer Busse von 400 Franken wegen Drogenhandels verurteilt. Der vierte im Quartett, ein Franzose, erhielt fünfeinhalb Jahre Gefängnis sowie eine Busse von 200 Franken wegen Drogenhandels.
Der Staatsanwalt hatte 13 Jahre für den bereits als notorisch aggressiv geltenden Rädelsführer verlangt und ein Jahr für dessen Komplizen. Währdend des Prozesses hätten die Angeklagten das Ausmass der Schuld massiv heruntergespielt, obwohl der Körper des Opfers massive Verletzungen aufwies, so «20minutes.ch» weiter.
Die Verteidigung hatte für einen Teil der Angeklagten auf Freispruch plädiert. In mehreren Punkten wurde ihr statt gegeben: Mord sei nicht anerkannt worden und einer der vier Männer wurde des Verbrechens frei gesprochen. Die Urheber wurden acht Monate nach dem Totschlag verhaftet.
Die nun Verurteilten hatten dem 38-jährigen Spanier am 27. Januar 2013 auflauernd eine Falle gestellt, in der Hoffnung ihm Marihuana abnehmen zu können. Wie «20minutes.ch» weiter berichtet, habe der Kosovare als erster über einen Fusstritt an die Brust des Spaniers zugeschlagen und damit einen unkontrollierten Gewaltausbruch mit wilden Faustschlägen und Fusstritten ausgelöst. Die Totschläger hätten nach der Tat schliesslich versucht alle Spuren zu verwischen und seien noch dreimal zum Tatort zurückgekehrt, ohne dabei Hilfe zu alarmieren.
Drei der vier Kriminellen müssen nach Verbüssung der Strafe und nach ausgeschöpften Rekursmöglichkeiten mit Landesverweis rechnen, sofern das Urteil des Gerichts in Martinach bestätigt werden sollte.
pan
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Kommentare
Dani - ↑9↓0
Am meisten schockiert mich das eigene Rechtssystem... Das für Totschlag extrem lächerliche Strafen vorsieht...
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